
Die Gründe für nachhaltig produzierte Kleidung
von Lejla Usabaev
·
Wie schreibt man einen eigenen Blog? Einen, der deiner Brand den nötigen Rückenwind gibt, um aufzusteigen. Bei KOLO Berlin geht es viel um die Philosophie hinter der Brand und auch um moralische Missstände, die in der Textilindustrie existieren. Trotzdem wollen wir dabei sein und am Wissensstamm über die Style-Bewegungen teilhaben. Immerhin gibt es das Studio KOLO schon seit 2017. Bei KOLO Berlin ist der Mensch sogar hautnah dabei, denn um ihn dreht sich der Modekosmos. Die Themen schwelgen in Höhen – ja! Aber nichts ist zu viel, jeder Stich setzt ein Statement für Slow Fashion und gegen die Fast Fashion Industrie.
Also soll es in diesem Beitrag um die Gründe für nachhaltige Kleidung gehen. Es ist eine dünn besiedelte Landschaft in der Modewelt der nachhaltigen Marken. Oft lesen wir, dass es schon Verbesserungen gibt, aber der Anteil der nachhaltigen Modemacher:innen, die lokal, fair und transparent sind, hat noch viel Potenzial nach oben.
Weltweit stammen nur etwa 1,5 % der angebauten Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA). An Zertifikaten mangelt es aber nicht, die die Nachhaltigkeit einer Modemarke auch beweisen. Wie kommt das zusammen?
-
Die Entwicklung hin zu einem umweltbewussten Umgang für Mensch und Natur nimmt einen stabileren Kurs ein. Mode macht nicht nur Spaß, sondern ist auch ein Ausdruck dessen, an einem größeren gemeinsamen Ziel zu arbeiten. Weil Kleidung ein Gut ist, das dem Menschen wie eine zweite Haut dient, kann jede:r mitreden und sollte es auch!
-
Denn die Zahlen sind alarmierend. Obwohl in Deutschland große Marken, wie Salomon (59 %), Adidas (17 %) und Forever 21 (11 %) für Nachhaltigkeit stehen, sind diese mit den lokalen, kleinen Betrieben, die oft selbst fertigen, nicht vergleichbar. Während man gleichzeitig jung und klein sein muss, um in der „Szene“ authentisch zu wirken, machen die großen Konzerne mit großen Überholsprüngen und dem nötigen Budget, kleine Betriebe wieder zu einer Nischensensation. Oft kommen diese Marken dann nicht mehr beim Endverbraucher an!
-
In Deutschland liegt der Anteil derer, die nachhaltige Kleidung für wichtig halten, mit 48 Prozent unter dem Durchschnitt. Oft ist es eine konventionelle Auffassung von Sicherheit, die die Menschen dazu bewegt, sich mit dem Bekannten anzufreunden.
Und so entfaltet sich eine dynamische Diskrepanz in der Entwicklung nachhaltiger Mode. Denn offenbar ist es nicht wenigen wichtig, Mode nachhaltig einzukaufen, und dorthin bewegt sich der Trend.
Anpacken statt Auspacken
Was hilft sind die Menschen, die sich ungeachtet von viralen Modetrends, den nachhaltigen Marken öffnen. Für Verbraucher heißt das aktiv zu bleiben und nach zertifizierten Stoffen zu fragen, nach den Lieferwegen und den Fertigungspraktiken. Wird auf Bestellung produziert und in Kleinserien, ist das ein gutes Zeichen. Es macht Spaß zu wissen, wo meine Kleidung herkommt, ob ein echter Designer meine Klamotte gefertigt hat oder ob ich ein Label damit unterstütze, weiterhin einzigartige Arbeit zu leisten.
Der Künstler Andy Warhol sagte einmal Folgendes: „Denke nicht an das Erschaffen von Kunst, sondern mach es einfach. Lass alle anderen entscheiden, ob es gut oder schlecht ist, ob sie es lieben oder hassen. Während sie sich darüber entscheiden, erschaffe noch mehr Kunst.“
Und da KOLO Berlin von der Architektin und Designerin Aigerim Usabaev gegründet und geführt wird, sprechen wir gerne aus, was in die Welt muss: Nämlich echte Künstler, die voll hinter Ihrer Kunst stehen.